Knabstrupper

Das Pferd der großen Fürsten

“Nachdem ich durch das äußere Tor getreten war, zeigte man mir die Stallungen; ich sah dort ausgezeichnete und treffliche Pferde, Streitrosse und andere, darunter eins, das war von Natur aus gefleckt wie ein Leopard oder Panther; es heißt auch Leopard, ein ungewöhnlich furchtloses Tier und so gestaltet, als hätte die Natur all ihre Vernunft beiseite gelassen, nur um dieses Pferd zu komponieren, und ich sah ihm an, dass es das Pferd eines großen Fürsten war und nicht eines gewöhnlichen Mannes.”

Reiseerlebnis des Engländers John Taylor im Jahr 1616, als der die Stallung in Bückeburg besichtigte.

 

Auf dem dänischen Gestüt Knabstrup hat diese auffällig gezeichnete Pferderasse ihren Ursprung. Der Knabstrupper stammt von dem ebenfalls in Dänemark bekannten Frederiksborger ab. Major Villars Lunn begann auf dem Gestüt in Knabstrup im Jahr 1798 mit der Zucht dieser Rasse. Fast 100 Jahre später wurde ihre Population auf dem Gestüt durch einen Blitzeinschlag und dessen Folgen auf ein Minimum reduziert. Bis heute existieren weltweit nur wenige Pferde. Ein offizielles Zuchtbuch gibt es für die Rasse bis heute nicht, weshalb es diverse Ausprägungen innerhalb des Knabstruppers gibt. Bis heute haben sich zwei Arten dieser Pferderasse entwickelt. Es existieren einerseits der barocke und andererseits der moderne Typ der Knabstrupper. Diese Unterscheidung erschwert jedoch eine genaue Zuordnung zur Rasse.

Das augenfälligste Merkmal der Knabstrupper ist ihre außergewöhnliche Tigerscheckung. Hierbei haben sich die fünf Varianten Volltiger, Weißgeborene, Schabracktiger, Schneeflockentiger und Einfarbige herausgebildet. Häufig treten bei diesen Tieren ein Krötenmaul und Menschenaugen auf. Das Zuchtziel der modernen Pferde ist auf ein erfolgreiches Sportpferd ausgerichtet, wobei andere Pferderassen eingekreuzt werden dürfen. Die Barockpferde hingegen sind reinrassig und besitzen ein kräftigeres Gebäude, sowie die Tendenz zu einer Ramsnase. Das Langhaar ist bei dieser Rasse eher spärlich ausgeprägt und ist meist recht dünn. Das Stockmaß der Knabstrupper liegt zwischen 155 cm und 165 cm. Des Weiteren zeigen diese Warmblüter nur wenig Raumgriff bei auftretender Kadenz.