Ruine Reichenbach
Wanderritt-Wochenende vom 04.04. bis 06.04.2025
Wanderritt-Wochenende Ruine Reichenbach
Glimmeroder See
Still liegt er da, der Glimmeroder See, eindrucksvoll mit seinen mehr als einem Kilometer Länge und fast 500 Metern Breite. Von oben betrachtet – also vom Grimmsteig aus, der oberhalb des östlichen Endes vorbeiführt, oder aber vom Turm der Reichenberger Burg – gleicht er beinahe einem norwegischen Bergsee oder einem schottischen Loch der Lowlands, wenn da nicht der Blick über die Ebene am westlichen Ende des Gewässers streifen würde, der zeigt, dass wir uns hier am Rande der Hessisch Lichtenauer Mulde befinden.
Burgruine Reichenbach + Barbarossa
Burgruine Reichenbach: Hier nehmen wir unser Picknick ein.
Einst war sie Jagdschloss – heute ist sie nur noch eine Ruine, genauer gesagt ein Bergfried. Damit bezeichnet man einen unbewohnbaren Hauptturm einer mittelalterlichen Burg. Und genau dies war die Burg Reichenbach einst. Mauerreste der Schildmauer und der doppelte, tiefe Halsgraben aber auch weitere Mauerzüge, die durch Grabungen festgestellt worden sind, bezeugen die einstmals großzügige Burganlage.
Kaiser Friedrich I. “Barbarossa” kam oft zur Burg Reichenbach um dort mit seinem Freund, dem Grafen zu Reichenbach, auf die Jagd nach Hirsch und Wildschwein zu gehen.
Ein stückweit reiten wir heute auf dem “Barbarossaweg”.
Wenn ihr vom “Liebesturm” der Ruine Reichenbach über´s Land schaut, spürt ihr vielleicht den Geist des alten “Barbarossa”, von dem man nicht weiss, liegt er am Kyffhäuser oder unter der Ruine Reichenbach? Wenn keine Raben mehr um den Berg fliegen, wird er aufstehen und unser Land retten.
Zeit wär´s.
Lasst euch von Robert die Geschichte um den “Liebesturm der Ruine Reichenbach” erzählen:
Leistungen
Bei unseren Wanderritt-Wochenenden muss man sicher Schritt, Trab und Galopp reiten können. Die Gewichtsgrenze liegt bei max. 90 kg.
1x Proberitt, 2x Ganztagesritt, Rittführung, Vollpension mit Sektfrühstück und 3-Gang-Dinner bei Kerzenschein, Übernachtung auf Hof Hirschberg, Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Solarium inklusive. Getränke exklusive.
Einzelzimmer-Aufschlag: pro Nacht EUR 20,-
Nichtreiter + mitgebrachte Kinder/Jugendliche zahlen 75%
Programmablauf
Anreise 15 Uhr auf Hof Hirschberg. Kaffee trinken, Pferdeeinteilung und Proberitt auf den Wanderrittpferden rund um den Hirschberg.
20 Uhr 3-Gang-Dinner bei Kerzenschein im Rittersaal oder unter den Kronleuchtern im Saloon. Danach gemütliche Runde am Kamin.
Auf den Spuren von Friedrich Barbarossa geht´s nach dem Frühstück über Friedrichsbrück (hier brach Barbarossa´s Pferd in der Holzbrücke ein), vorbei am Hexenhügel zum Bannwald. Picknick am Liebesturm des Reichenbacher Grafen. Die Strecke: 2 Franzoseneichen, Kasselblick, Odins Finger: Beeindruckend sind zwei Zechsteindolomitfelsen, die Hollsteine oder Höllensteine bei dem Ort Hollstein.
Von den Hollsteinen aus gesehen geht um die Zeit der Sommersonnenwende die Sonne im Nordosten über dem Meißner auf, direkt über der “Morgengabe” (erstmals 1686 bezeugt), einer kleinen wannenförmigen Feuchtwiese unterhalb der Hausener Hute, die von einem Steinwall umgeben wird. Inmitten der Wiese befinden sich zwei Basaltklötze, denen man den Namen Frau Holles Stuhl gegeben hat.
Hexenhügel (90 Hexen sollen hier verbrannt und die Reste eingegraben sein), Kunst am Wanderweg, Ruine Reichenbach, dort Mittags-Picknick, See von Glimmerode (einem Lieblingsaufenthaltsort der Gebrüder Grimm), die Pferde tränken wir dort am Bach.
Unsere Pferde bleiben auf einer Koppel und wir werden mit den Kleinbussen zum Reiterhof gefahren.
Abends grillen wir leckere Sachen von unseren Team-Penning-Rindern und unseren Angler-Sattelschweinen. Gitarreabend mit Frankie Saladino oder variables Abendprogramm.
Nach dem Frühstück werden wir zu unseren Pferden gefahren.
Im Eschenstruther Forst berühren wir die berühmte Franzosenstraße (F).
Das Alter der Straße reicht sicher bis in das Hochmittelalter, als die Thüringer Landgrafen und die Klöster Fulda und Hersfeld mit dem Bau von Burgen und Siedlungen das Land “ausbauten”. Bemerkenswert ist die Sage, nachdem die drei Holzkreuze an drei französische Offiziere erinnern sollen, die dort zu Tode kamen, als man ihre Regimentskasse rauben wollte. Eine andere Version kennt die drei als Täter, die man unverzüglich am Straßenrand aburteilte und verscharrte. An sonnenhellen Nachmittagen soll man noch oft die Geisterstimmen der 3 Franzosen durch den Wald hören, wenn sie ganz leise “Chevaliers de la table ronde” singen.
Dann kommt der abenteuerliche Treppenritt, Picknick am Waldrand, Fischreiher-Teiche, Buchberg-Anstieg.
Abreise gegen 17.30 Uhr auf Hof Hirschberg.
Friedrich I. Barbarossa – Herrscherpersönlichkeit und Sagengestalt
Vermutlich im Jahre 1122 wurde Friedrich als Sohn des Herzogs Friedrich II. von Schwaben und dessen Frau Judith von Welfen geboren. 1147, nach dem Tod seines Vaters, trat er dessen Erbe an. Als Herzog Friedrich III. von Schwaben betrat er die Bühne des politischen Geschehens. Im Februar 1152 übergab der Stauferkönig Konrad III. nicht seinem Sohn, sondern in weiser Voraussicht seinem Neffen Friedrich III. die Reichsinsignien und bestimmte ihn somit als Nachfolger auf dem Königsthron. Am 9. März erfolgte im Aachener Münster die Krönung und als König Friedrich I. bestieg er den altehrwürdigen marmornen Stuhl Karls des Großen. Friedrich I., auf Grund seines rötlichen Bartes von den Italienern Barbarossa mit Beinamen genannt, hatte die Vision der Schaffung eines Universalreiches, frei von der Bevormundung der Kirche. Er wollte die alte Kaiserherrlichkeit wieder herstellen. Bereits nach dreijähriger Regierung erfolgte die Kaiserkrönung in Rom, was das Ansehen und die Macht Friedrich I. sichtbar stärkte – im Inneren sowohl auch im Äußeren des Reiches. Seine Bemühungen um den Ausbau eines geschlossenen Königsterritoriums hatten durchaus erste Früchte getragen. Durch seine diplomatische Ausgleichspolitik mit den herrschenden Fürstenhäusern konnte er die verhängnisvollen inneren Kämpfe des Reiches ohne Blutvergießen beenden. Er unterstützte die Städte großzügig, stattete sie mit Markt-, Münz- und Zollrechten aus und stellte sie unter seinen Schutz. Handel und Gewerbe nahmen einen ungeahnten Aufschwung. Aber auch landwirtschaftliche Erfolge konnte Barbarossa nachweisen. Nicht nur durch sein umfassendes Rodungsprogramm, auch mit der Einführung der Dreifelderwirtschaft erhöhten sich die Erträge um ein Vielfaches. Kunst und Kultur am staufischen Hof und den Höfen der großen Fürsten blühten, sicher besonders durch den Einfluss seiner Frau Beatrix von Burgund. Die Dichtung blühte eigentlich zum ersten Mal in Deutschland auf. Die Minnesänger zogen von Hof zu Hof, von Burg zu Burg und trugen ihre lyrischen Lieder, Verse der Politik und spannende Balladen vor. Das Regnum Teutonicum wurde in der Regierungszeit Friedrich I. wirtschaftlich stark und mächtig. Die 38 Jahre Regierungszeit Barbarossas haben das Abendland geformt, eine Epoche geprägt. Trotz Fehleinschätzungen und Niederlagen hat er Erstaunliches geleistet. Friedrich der I. Barbarossa starb am 10. Juni 1190 auf dem 3. Kreuzzug. Er ertrank im Flusse Saleph (heute Göksu).