Der Frau-Holle-Ritt
Wanderritt-Wochenende 26.09. bis 28.09.2025
Der Frau-Holle-Ritt
mit Grillen in der Pferdeherde
In dieser zauberhaften Berglandschaft sind sie noch lebendig, die Märchen, Mythen und Sagen um Frau Holle. Begegnen wir der uralten weiblichen Erdgottheit, denn hier hat sie ihre Spuren hinterlassen.
Das Summen von Insekten, ein sanftes Rauschen, verursacht vom Spiel des Windes in den Baumkronen – mehr ist nicht zu hören.
Langsam reiten wir dahin, den Duft von grünem Gras in der Nase. Fühlen, wie die Stille der Landschaft auch langsam ihren Weg in das eigene Innere findet. Völlig versunken und doch hoch konzentriert das Leben in seiner kraftstrotzenden Fülle erleben – ohne störende Gedanken, ohne permanente Beschäftigung mit sich selbst oder dem Alltag.
Unterhält man sich mit Menschen, die dem Wanderreiten nachgehen, stellt man schnell fest: Hier geht es weniger um einen Sport in höchster Vollendung, sondern darum, das zu finden, was viele suchen: Das Gefühl von Freiheit, von Unabhängigkeit. Den Einklang von Natur, Körper und Geist.
Der Frau-Holle-Teich
Auf dem hessichen Gebirge Meißner weisen mancherlei Dinge schon mit ihren bloßen Namen das Altertum aus, wie die Teufelslöcher, der Schlachtrasen und sonderlich der Frau-Holle-Teich. Dieser, an der Ecke einer Moorwiese gelegen, hat gegenwärtig nur vierzig bis fünfzig Fuß Durchmesser; die ganze Wiese ist mit einem halb untergegangenen Steindamm eingefasst, und nicht selten sind auf ihr Pferde versunken.
Von dieser Holle erzählt das Volk vielerlei, Gutes und Böses. Weiber, die zu ihr in den Brunnen steigen, macht sie gesund und fruchtbar; die neugeborenen Kinder stammen aus ihrem Brunnen, und sie trägt sie daraus hervor.
Blumen, Obst, Kuchen, das sie unten im Teiche hat und was in ihrem unvergleichlichen Garten wächst, teilt sie denen aus, die ihr begegnen und zu gefallen wissen.
Sie ist sehr ordentlich und hält auf guten Haushalt; wenn es bei den Menschen schneit, klopft sie ihre Betten aus, davon die Flocken in der Luft fliegen.
Faule Spinnerinnen straft sie, indem sie ihnen den Rocken besudelt, das Garn wirrt oder den Flachs anzündet; Jungfrauen hingegen, die fleißig abspinnen, schenkt sie Spindeln und spinnt selber für sie über Nacht, dass die Spulen des Morgens voll sind.
Faulenzerinnen zieht sie die Bettdecken ab und legt sie nackend aufs Steinpflaste; Fleißige, die schon frühmorgens Wasser zur Küche tragen in freigescheuerten Eimern, finden Silbergroschen darin.
Gern zieht sie Kinder in ihren Teich, die guten macht sie zu Glückskindern, die bösen zu Wechselbälgen.
Jährlich geht sie im Land um und verleiht den Äckern Fruchbarkeit, aber auch erschreckt sie die Leute, wenn sie durch den Wald fährt, an der Spitze des wütenden Heeres.
Bald zeigt sie sich als eine schöne weiße Frau in oder auf der Mitte des Teiches, bald ist sie unsichtbar, und man hört bloß aus der Tiefe ein Glockengeläut und finsteres Rauschen.
Im Jahr 1641 beschrieb Landgraf Hermann als erster den Frau-Holle-Teich. Im Zusammenhag mit dem Teich erwähnte er auch mehrere Sagen über Frau Holle. Damit kann ausgeschlossen werden, dass es sich bei ihnen um Erfindungen von romantischen Autoren handelt.
Im Jahr 1776 war im Kataster der Gemeinde Wickenrode von einem steuerrechtlich wertlosen Sumpfloch von 1 1/2 Ar die Rede. Nur die 3 1/2 Acker große “Rodewiese” daneben wurde genutzt.
Ludwig August Freiherr von Münchhausen besuchte im Jahr 1800 den Meißner und beschreibt den “Hollenteich” als bloßen Wassertümpel von 40 bis 50 Fuß im Durchschnitt.
Die Brüder Grimm besuchten den Frau-Holle-Teich ebenfalls im frühen 19. Jahrhundert und erwähnten ihn in ihren Deutschen Sagen.
Sicher ist jedoch, dass dieser Teich weitaus älter ist, denn am Frau-Holle-Teich wurden Golddukaten aus der Zeit des Kaisers Domitian (81 bis 96 n. Ch.) gefunden. Ebenso wurden auch Feuersteingeräte aus der Steinzeit am Teich gefunden.
Leistungen
2 Tagesritte, 1 Ausritt, Übernachtung auf Hof Hirschberg, Vollpension mit Sektfrühstück und 3-Gang-Dinner bei Kerzenschein, Rittführung, Personentransfer, Getränke beim Mittagspicknick und beim Grillen am See inklusive. Sonstige Getränke, auch in der Bilstein-Gaststätte, exklusive.
Mitgebrachte Kinder/Jugendliche zahlen 75%
Einzelzimmer-Aufschlag: pro Nacht € 30,-
Programmablauf
Anreise ab 15 Uhr, Pferdeeinteilung für den ersten Ritt.
Zwischen den beiden Epteröder Seen geht unser 2-Stunden-Weg zur Pferdekoppel am Fuße des Gebirges “Hoher Meißner”. Hier bleiben die Pferde auf einer Koppel und wir werden zurück zum Hof gebracht
20 Uhr 3-Gang-Dinner bei Kerzenschein auf dem Reiterhof Hirschberg.
Danach Märchenstunde: Frau Holle (Gebrüder Grimm).
Nach einem stärkenden Frühstück werden wir zu den wartenden Pferden auf die Koppel gefahren. Wir erkunden einen neuen Reitweg hoch zum Hohen Meißner zum sagenumwobenen Frau-Holle-Teich. Falls wir ihn finden, nehmen wir dort unser Mittags-Picknick ein.
Hier erzählt man uns etwas von der Frau Holle Statue und vom Teich, dem Eingang zum Reich der Frau Holle.
Dann Rückritt über den Selbstmörder-Steilhang zu unserer Koppel in Velmeden und Transfer der Reiter zum Exberg-See. Dort grillen wir mit Guitarplayer Frankie Saladino am See mitten in der Pferdeherde leckere Sachen und lassen den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Betreuer-Fahrdienst zurück zum Reiterhof.
Nach dem Frühstück Transfer zu den wartenden Pferden in Velmeden.
Tagesritt über den Weg der wilden Jagd, den Bilstein und Roten See im Kaufunger Wald zurück zum Reiterhof.
Mittags Picknick oder Einkehr in der Bilsteinhütte.
Abreise gegen 17.30 Uhr.